Entwicklungsphasen

Die Aufenthaltsdauer im Trainingscamp beträgt ca. 6 Monate. Diese Zeit gliedert sich in drei Phasen, die durch verschieden farbige T-Shirts gekennzeichnet werden:

Aufnahmephase: weiße T-Shirts
Die ersten Wochen sind von Eingewöhnung und Orientierung geprägt. Einige Jugendliche haben noch mit Drogenentzug zu kämpfen, andere vermissen ihr gewohntes Umfeld und ihre Familie. In der Anfangszeit werden die Jugendlichen von einem Paten begleitet, der ihnen die Regeln erklärt und sie in die Gruppe einführt. Die ersten 6 Wochen besteht eine Kontaktsperre. Die Jugendlichen dürfen in dieser Zeit nicht nach Hause telefonieren. Sie sollen sich in dieser Zeit auf sich selbst und ihre Vergangenheit konzentrieren.

Entwicklungsphase: hellblaue T-Shirts
Haben sich die Jugendlichen eingelebt, bekommen sie ihr hellblaues T-Shirt. Dies symbolisiert eine Entwicklung hin zu sozialen Verhaltensweisen und sozialer Stabilität in Konflikten und Krisen. Die Jugendlichen machen in der Entwicklungsphase vielfältige Erfahrungen im Gruppengeschehen und lernen sich selbst über die stete Auseinandersetzung in der Gruppe und über den Sport von einer neuen Seite kennen. Sie machen die Erfahrung Aufgabenbewältigen zu können und erkennen die Bedeutung von Regeln für das soziale Zusammenleben an.

Ablösephase: dunkelblaue T-Shirts
Zum Ende des Aufenthalts im Trainingscamp gilt es die gesammelten Erfahrungen auf einen Alltag außerhalb des Trainingscamps zu übertragen. Häufig stellen sich Fragen wie es weiter geht, was nach der Zeit im Camp auf sie zukommt. Diese Phase ist geprägt von erneuter Verunsicherung und Suche nach Möglichkeiten das eigene Leben zu gestalten. Zusammen mit den Jugendlichen, den Eltern und den Jugendämtern entwickeln wir in dieser Zeit neue Zukunftsperspektiven. Viele der Jugendlichen haben am Ende der Zeit im Trainingscamp das Gefühl fit und leistungsfähig zu sein. Sie sind motiviert sich weiteren Herausforderungen zu stellen, ihre Schule wieder aufzunehmen, eine Ausbildung zu machen, die Situation in der Familie wieder zu verbessern. Dabei begleiten wir die Jugendlichen in dieser Phase vermehrt in Einzelgesprächen, aber auch die Gruppe bietet ihnen Rückhalt und motiviert sie. Wir besuchen mit ihnen Anschlusseinrichtungen sofern die Jugendlichen nicht in ihre Herkunftsfamilie zurückkehren können und unterstützen sie dabei eine tragfähige Zukunftsorientierung zu entwickeln.